, auch die Dichter und Denker kommen nicht an der Kerwa vorbei

Kirba
von Rudi Fischer

Wenn die Kirba is do gibts an Meiä
und rings härum a großa Feiä.
Die Murä tut fest Krapfn backn,
dä Metzgä die Brotwüäscht absackn.
In dä Kirng singt dä Pfarra laut,
däham gibts Riffäla und Kraut.
Obbä, es wäd a Gas gäbrodn,
as Hausgäbräut läd großn Schodn.
Dann wäd die Kirba raus gägrom,
die Buäschn sich dobei austom.
Schnatähüpfäli wän laut gsunga,
die Madli eng am Hals umschlunga.
Und, säla Marie schtahlt mitn ganzn Gsicht,
auf ihän Göschla hot die an Schmatzä gricht.

Zeitsprüng
von einem unbekannten Kerwasburschen '96

Kerwa - mol widdä

Widdä is a Johr verganga -
und im Prinzip host nix dazu gelernt.
Widdä stellst dich nein Schwanawirt nei, und am Anfang is alles nuch a wegala fremd.
Aber mit'm fünften Schluck Schwanawirtsbier schwappt's widdä rüber - das Kerwas - Feeling. Und dann bist widdä mit'n drin.

"Wie alt bist", fragt mich aner.
"Fuchzehn," denk ich mir und grins mir ans.
Und plötzlich, den do neben mir kenn ich doch. Do wor doch mol was, domols mit fuchzehn. "Marmor Stein und Eisen bricht ..."

Und dann fang i an Blick ei, der läßt kan Zweifel:
Nuch aner, der noch fuchzehn is, der nix dazu gelernt hat. Wie schö.